Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 34: 20. Dezember nachmittags ------------------------------------ Kari stand auf dem Schulhof an einen Baum gelehnt und beobachtete T.K., der zusammen mit Nami dastand und sich unterhielt. Jetzt konnte sie auch das schlechte Gefühl einordnen, das sie immer empfand, wenn sie die Beiden zusammen sah. Eifersucht, schlicht und ergreifend Eifersucht. Seit eineinhalb Wochen war ihr nun klar, dass sie sich in den Blonden verliebt hatte, in ihren besten Freund. Bisher hatte sie sich noch nicht getraut mit ihm darüber zu reden. Vorallem, da ihr nicht klar war, ob die Gefühle echt waren oder ob sie nur vom Sex kamen. Und sie wusste auch nicht, wie T.K. empfand, obwohl sie dachte, hoffte, dass er genau so empfand. Als dieser sich nun von Nami trennte und auf sie zukam, versuchte sie die schlechten Gedanken zu verdrängen und zu lächeln. Wobei das keine Schwierigkeit darstellte. Sobald er vor ihr stand, strahlte sie übers ganze Gesicht. "Na Hika?" fragte T.K. schmunzelnd und tippte ihr mit dem im Handschuh steckenden Zeigefinger gegen die Wange. Die Braunhaarige hob ihre ebenfalls in einem Handschuh steckende Hand und schob seine Hand weg. "Keru." murmelte sie, was den Blonden zum Lachen brachte. Er lehnte sich neben sie gegen den dicken Baumstamm. "Was wollte sie?" fragte die Braunhaarige nach kurzer Zeit leise und sah zu Nami hinüber. Sofort wurde T.K. ernst und sah auf den Boden. "Sie hat mir zum Geburtstag doch Karten zu einem Basketballspiel morgen Abend geschenkt. Sie hat mich gefragt, ob ich denn schon jemanden habe, mit dem ich gehe. Und sie meinte, dass sie gehofft hatte, dass ich mit ihr gemeinsam hingehe - als Date." Kari riss erschrocken ihre Augen auf. "Date?" T.K. druckste kurze Zeit herum. "Ja...Was - was denkst du Hika?" Hoffnungsvoll blickte er nun zu der Braunhaarigen, die ihren Blick starr auf den Boden gerichtete hatte. Diese war innerlich wie erstarrt. Ein Date? T.K. fragte sie, ob es in Ordnung war, wenn er auf ein Date gehen würde? Was sollte sie nur sagen? Es ihm verbieten? Das konnte sie ja schließlich auch nicht. "Ich... Nami ist ein sehr nettes Mädchen und sie sieht gut aus. Rein optisch würdet ihr prima zusammen passen. Und ich weiß, dass sie dich sehr gerne hat. Und es gibt ja schließlich keinen Grund, weshalb du nicht auf ein Date mit ihr gehen solltest, oder?" Immer noch blickte das Mädchen stur auf den Boden. In ihr schrie es: Bitte Keru, sag dass es einen Grund dagegen gibt. Dass ich dein Grund bin. Bitte! T.K.s Augen hatten sich auf Karis Aussage geweitet. Keinen Grund? Es gab doch einen. Aber wenn Kari nicht so empfand? Nun blickte auch er auf den Boden. "Vermutlich hast du recht, es gibt keinen wirklichen Grund, richtig?" Bitte Hika, bitte sag, dass wir ein Grund dagegen sind. Du und ich, dass das mehr ist, als wir denken. Bitte Hika! Allerdings hörte die Braunhaarige seine inneren Schreie nicht. "Na dann." erwiderte sie und nickte lustlos. "Dann überlege ich es mir noch. Eigentlich hatte ich ja Matt schon gefragt... Ich rede vorher noch mit ihm, nicht dass er mir nachher böse ist." "Mach das. Geh doch gleich und frage ihn." Kari deutete auf T.K.s großen Bruder und sah sich dann nach Davis um. Sie musste wissen, ob ihre Gefühle für T.K. echt waren oder nicht. Sie musste es herausfinden. Und dazu brauchte sie den Braunhaarigen. "Meinst du...?" "Ja, ich muss sowieso noch mit Davis reden." Kari griff nach T.K.s Ellenbogen und schob den Blonden so leicht nach vorne. "Wir sehen uns gleich." hängte sie dann noch hinten dran und eher der Blonde sich versah war das Mädchen auch schon weg. Er sah ihr noch einen Moment hinterher und wieder überrollte ihn die Eifersucht. Er wusste, dass Kari nichts für Davis empfand, trotzdem mochte er es nicht, wenn sie in dessen Nähe war, denn immerhin wusste er um die Gefühle des Braunhaarigen. Langsam machte er sich auf den Weg zu seinem Bruder, nicht, ohne immer wieder einen Blick zu Kari und Davis zu werfen, die nun gemeinsam in einer Ecke standen und miteinander redeten. »Was hat Matt gesagt?« T.K. sah das Zettelchen verwundert an, das Kari ihm gerade zugesteckt hatte. »Was meinst du?« »Wegen dem Basketballspiel.« »Ach so. Kein Problem für ihn.« Die Braunhaarige zögerte einen Moment. »Und hast du Nami schon gefragt?« »Nein, noch nicht. Ich überlege noch. Wenn, dann frage ich sie erst heute Abend. Habe ja ihre Nummer. Und ich hatte ihr auch gesagt, dass ich ihr heute Abend Bescheid gebe.« Kari sah erleichtert auf das Zettelchen in ihrer Hand. Dann hatte sie noch Zeit, um sich darüber klar zu werden, was mit ihren Gefühlen war. "Hikari, kommst du bitte vor und löst die Englisch-Aufgabe an der Tafel?" Erschrocken sah die Braunhaarige auf, als ihre Englischlehrerin sie aufrief. "Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst." murmelte sie kleinlaut. "Ich weiß, das habe ich bemerkt. Aber das bekommst du hin, denn das hatten wir in den letzten Stunden. Also komm her." T.K. warf Kari einen aufmunternden Blick zu, als diese aufstand. --- "Soll ich dich nach Hause bringen Hika?" T.K. sah seine beste Freundin an, die grinsen musste. "Du hast doch nur Hintergedanken, Keru." Der Blonde sah sie nun mit großen Augen an. "Wirklich nicht Hika! Ich wollte einfach einfach nur Zeit mit dir verbringen. Nur wir zwei. Keine Hintergedanken." "Das wäre schön gewesen Keru. Aber ich bin jetzt schon mit Davis verabredet." "Oh." Verdutzt sah der Blonde zu dem Braunhaarigen, der an der Eingangstüre auf Kari wartete. "Ach so... Dann können wir ja heute Abend noch telefonieren." "Das auf jeden Fall Keru. Ich rufe dich an, ja?" Kari stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm den Blonden einen Moment in den Arm. "Bis dann." "Bis dahin." verabschiedete er sich und noch bevor er irgendetwas weiteres sagen konnte, sprang die Braunhaarige schon zu Davis, der es kaum erwarten konnte, dass Kari endlich bei ihm war. Eifersüchtig beobachtete T.K., wie die Beiden gemeinsam losliefen. Nach ein paar Sekunden entschied er, ihnen zu folgen. Er folgte den Beiden, als sie nebeneinander in den Park gingen, darauf bedacht, dass sie ihn nicht bemerkten. Innerlich trat er sich selbst in den Hintern. Kari wäre ziemlich sauer, wenn sie mitbekommen würde, dass er da wäre. Er wusste auch selber nicht genau, was er hier eigentlich machte. Es war lächerlich, das Mädchen, das man liebte, zu verfolgen und zu beobachten. Er blieb in einigen Metern Entfernung so hinter einem Busch stehen, dass Kari und Davis, die in der Nähe des Teichs stehen geblieben waren, ihn nicht sehen konnten. Er konnte auch nicht hören, was sie miteinander redeten. Als Davis plötzlich seine Hand an Karis Wange legte und ihr tief in die Augen sah, blieb sein Herz fast stehen. Und als der Braunhaarige sich dann bückte und seine Lippen auf Karis legte und diese sanft küsste, zerbrach etwas in dem Blonden. Er drehte sich herum und rannte aus dem Park während seine Gedanken hohl drehten. Kari liebte ihn nicht! Sie hatte doch Gefühle für Davis! Das was er dachte, was zwischen ihnen war, hatte er sich eingebildet. Es war eben doch nur Sex gewesen, nicht mehr! --- "Also was wolltest du von mir wissen?" fragte Davis Kari aufgeregt, als sie aus dem Schulhof hinaus und in Richtung des Parkes gingen. Kari biss sich auf die Lippen, ehe sie sich ihrem Freund zu wand. "Davis. Ich hätte eine Bitte an dich. Eine ziemlich große sogar. Du musst das aber nicht machen, wenn du nicht möchtest." "Sag mir doch erst einmal, worum es überhaupt geht. Entscheiden kann ich mich dann ja immer noch. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich es für dich machen würde. Denn für dich würde ich alles machen Kari." erklärte der Braunhaarige hochtrabend. Kari wand sich unsicher. Vielleicht war das ja doch eine blöde Idee. Aber sie wollte unbedingt wissen, ob ihre Gefühle für ihren besten Freund echt waren. Daher holte sie tief Luft, bevor sie weiterredete. "Davis. Ich mag dich, du bist einer meiner besten Freunde. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich damals mit dir in der Digiwelt gelandet bin, auch wenn es anfangs sehr schwer war. Und ich bin froh, dass du unser Anführer warst. Ich habe dir damals mein Leben anvertraut und ich würde es heute wieder machen." Davis Stolz wuchs an, während Kari ihn so lobte. Jedoch stürzte im nächsten Moment alles wieder zusammen. "Ich weiß, was du für mich empfindest, aber so empfinde ich nicht für dich. Du bist für mich ein sehr enger Freund, mehr aber nicht." Kari zog an ihren Handschuhen, während sie das zu Davis sagte. Sie wusste, dass sie ihm momentan das Herz brach, aber er musste es wissen, da sie ihn das sonst jetzt nicht fragen konnte. "Ich hoffe, dass wir trotzdem Freunde sind." richtete sie dann noch an den Braunhaarigen und sah auf. Der nickte, auch wenn er verletzt war. "Ich... Das ist schon heftig Kari. Aber natürlich sind und bleiben wir Freunde, auch wenn es schmerzt. Ich empfinde schon ziemlich lange so für dich." murmelte Davis geknickt. "Es tut mir leid, Davis." "Ich werde damit klarkommen müssen. Aber was wolltest du noch von mir, Kari?" Der Braunhaarige lief noch ein paar Schritte, während Kari stehen blieb. Auch Davis blieb stehen, ging zu ihr zurück und erwiderte ihren Blick. "Würdest du mich küssen?" "W-was?" Mit großen Augen starrte Davis das Mädchen vor ihm an. Gerade eben hatte sie ihm noch erklärt, dass sie nichts für ihn empfand und jetzt wollte sie von ihm geküsst werden? "I-ich habe dich gerade eben aber schon richtig verstanden, oder? Du empfindest doch gar nichts für mich!" Karis Wangen liefen rot an, während sie seinen Blick weiterhin erwiderte. "Ich... ich glaube, dass ich mich verliebt habe. Und ich will wissen, ob meine Gefühle echt sind oder ob ich sie mir nur einbilde." "Und das findest du heraus, in dem du mich küsst?" Davis konnte immer noch nicht fassen, was sie gerade gefragt hatte. Die Braunhaarige sah ihn nun mit großen Augen flehend an. "Kannst du mir helfen Davis? Bitte." Der seufzte auf. "Natürlich Kari. Und denkst du etwa, dass ich es mir entgehen lasse, das Mädchen zu küssen, in das ich schon so lange verliebt bin?" Erleichterung machte sich auf den Zügen der Braunhaarigen breit. "Danke Davis." "Kein Problem. Und wo soll ich dich küssen? Und wie?" "Kannst du mich gleich jetzt küssen? Hier? Und..." Nun wurde Kari wieder rot. "...richtig bitte." Das Herz des Braunhaarigen begann schneller zu schlagen. Auch wenn er wusste, dass sie nicht so für ihn empfand, ging trotzdem einer seiner größten Träume in Erfüllung. "In Ordnung." murmelte er, zog seinen Handschuh aus und machte einen Schritt auf Kari zu, um seine Hand auf ihre kalte Wange zu legen. Leicht streichelte er mit seinem Daumen über die weiche Haut. "Du bist ganz kalt. Und du bist dir sicher, dass du das hier wirklich willst?" murmelte er. Kari nickte und so senkte Davis seinen Kopf und legte seine Lippen leicht auf Karis. Sein Herz schlug Saltos in seiner Brust. Das hatte er sich schon so lange gewünscht und ihre Lippen waren sogar noch weicher als in seiner Träumen. Sachte bewegte er seine Lippen und strich dann sanft mit seiner Zunge über ihre Lippen, bevor er diese dazwischen schob. Und gerade als er ihre Zunge berührte, spürte er, wie etwas Nasses über seinen Handrücken lief. Erstaunt löste er sich von dem Mädchen, um feststellen zu müssen, dass es Tränen waren, die sich nun unhaltsam ihren Weg ihre Wange hinunterbahnten. "Kari!" rief er erschrocken auf. "Alles in Ordnung. War es so schlecht?" Verwirrt sah er die Braunhaarige an, die plötzlich zu lachen begann. Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf. Was war das denn jetzt? Heulen und Lachen gleichzeitig? Frauen waren so kompliziert. Kari griff nach seiner Hand. "Nein Davis. Ich liebe ihn, ich liebe ihn wirklich." Das war ihr nun tatsächlich klar. Wenn T.K. sie küsste, dann schlug ihr Herz immer schneller, ihr ganzer Körper kribbelte und sie wollte, dass der Moment niemals endete. Bei Davis hatte sie gerade nichts gespürt, nichts. Daher war sie sich nun sicher, dass ihre Gefühle tatsächlich echt waren. Der Braunhaarige seufzte auf. "Das ist genau das, was ein Mann von einer Frau hören möchte, nachdem er sie geküsst hat. Dass sie einen Anderen liebt!" Kari wischte sich die Tränen ab. "Nein Davis, der Kuss war schön. Aber ich bin mir jetzt sicher. Ich liebe ihn tatsächlich. Und das bedeutet, dass ich es ihm sagen muss, bevor es zu spät ist." Nachdenklich biss Davis sich auf die Lippen. Zu spät, ja, das war er eindeutig. "Sagst du mir, wer es ist Kari?" fragte er dann. Er musste wissen, gegen wen er verloren hatte. Jedoch schüttelte das Mädchen ihren Kopf. "Sei mir nicht böse, aber ich will es erst ihm selbst sagen." "Dann mach das. Wir sehen uns ja morgen. Letzter Tag vor den Ferien." Kari nickte. "Das stimmt. Bis morgen. Und vielen Dank Davis." "Wie gesagt, für dich immer Kari." Er sah ihr hinterher, als sie davon sprang. Nach ein paar Metern rief er ihr noch hinterher. "Ist es T.K.?" Kari drehte sich nur um und zuckte mit den Schultern, bevor sie weiterlief. Das Strahlen auf ihrem Gesicht verriet ihm aber alles. Davis sah ihr aufgewühlt hinterher, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war. "Na super." murmelte er, als er sich ebenfalls auf den Weg machte, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Da küsste ihn das Mädchen seiner Träume endlich und das nur, um herauszufinden, dass sie in einen Anderen verliebt war. Er musste erstmal seinen besten Freund anrufen. Er brauchte nun wirklich männlichen Beistand. --- T.K. lief aufgeregt durch die Gegend. Die Tränen waren endlich versiegt, die ihm seit Verlassen des Parkes über die Wangen gelaufen waren. Er konnte selbst nicht verstehen, warum er plötzlich weinen musste, warum es so furchtbar schmerzte, dass Kari anders empfand als er. Das Ganze war ein riesengroßes Chaos. Es war die schlechteste Idee aller Zeiten gewesen. Freundschaft mit Sonderleistungen. Einfach nur Sex zu haben. Wie oft sah man in Filmen, dass die Leute sich ineinander verliebten? Das hätte ihm doch klar sein können. Und das Schlimmste war eindeutig, dass nur seine Gefühle sich geändert hatten. Und Kari? Die hatte sich in Davis verliebt! Ausgerechnet in Davis! Aber egal, was das für ein Chaos war, ihm war klar, dass er Karis Glück nicht zerstören durfte. Als sein Digiterminal piepste, zuckte er vor Schreck zusammen. Er zog es aus seiner Tasche und las die Nachricht mit zusammengezogenen Augenbrauen. An: Takaishi Takeru Von: Yagami Hikari Betreff: Sehr Wichtig Keru, können wir uns jetzt gleich treffen? Ich muss etwas sehr wichtiges mit dir besprechen. Im Park, bei unserer Bank? Hika An; Yagami Hikari Von Takaishi Takeru Betreff: AW: Sehr Wichtig Bin auf dem Weg. Ca 10 Minuten Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)