Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 35: 22. Dezember nachmittags/abends ------------------------------------------- Als ihr Digiterminal piepste, las Kari erleichtert T.K.s Antwort. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Gleich würde sie es ihm sagen. Sie würde ihm sagen, dass sie mehr als Freundschaft für ihn empfand. Dass sie ihn liebte. Sie war sich sicher, dass er genau so empfand. Und dann konnte ihr Versteckspiel endlich aufhören und sie konnten auch vor den Anderen so zueinander sein, wie sie es die letzten Monate nur zu zweit gewesen waren. Sie konnte es kaum erwarten, dass er endlich da war. Immer wieder sah sie sich um und auf ihre Uhr. Endlich sah sie ihn auf sich zu kommen und rannte ihm entgegen. "Keru." rief sie und blieb freudestrahlend vor ihm stehen. Der Blonde sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. Verwirrt musterte die Braunhaarige ihn. "Ich in froh, dass du da bist. Ich muss dir etwas wichtiges sagen." rief sie aufgeregt und folgte dem Blonden, der mit den Händen die Jackentaschen gesteckt loslief. "Was gibt es?" fragte er nach einigen Minuten, in denen Kari ihm verwundert gefolgt war und blieb stehen, um auf einen Spielplatz zu schauen, auf dem bei dem Wetter und dem Schnee nichts los war. Immer noch über seinen Tonfall und sein ganzes Auftreten verwundert, fasste Kari ihren Mut. Sie musste es ihm sagen, jetzt. Bevor er sich dazu entschied, mit Nami auf das Date zu gehen. "Keru, das zwischen uns war bisher immer schön, auch wenn ich von mir nie gedacht hätte, irgendwann einmal Freundschaft mit Sonderleistungen zu haben und schon gar nicht mit dir. Trotzdem hat es mir immer gefallen, dir so nahe zu sein und ich bin froh, dass ich das Alles mit dir erleben konnte. In den letzten Wochen haben sich meine Gefühle geändert und daher..." Noch bevor die Braunhaarige weiterreden konnte, wurde sie von T.K. unterbrochen. "Ich verstehe was du meinst Kari. Und in der Hinsicht denke ich, dass es besser ist, wenn wir das Ganze zwischen uns beenden. Das hätte niemals passieren dürfen und es war die blödeste Idee, die ich in meinem ganzen Leben je hatte!" Er drehte sich nicht um und dadurch entging ihm, wie Kari hinter ihm stand. Ihr Herz schlug gegen ihren Brustkorb und sie hatte das Gefühl, als würde es jeden Moment auseinanderbrechen, daher krallte sie ihre Hand in den Stoff ihrer Jacke, genau an die Stelle, an der ihr Herz saß. Ihr wurde schlecht und alles drehte sich in ihr, als ihr klar wurde, was T.K. gerade tat. "Und was die Wette angeht Kari, du hast deine Wettschulden komplett eingelöst und damit ist die Sache erledigt." fuhr der Blonde fort, ohne sich einmal umzudrehen. Sonst wäre ihm vermutlich klar geworden, dass Kari ganz anders empfand, als er in dem Moment dachte. Er wollte, dass sie glücklich wurde. Und wenn sie das mit Davis sein wollte, dann durfte er ihr nicht im Weg stehen und das widerrum bedeutete, dass das zwischen ihnen so nicht weiter gehen konnte. Das war weder Davis noch Kari selbst gegenüber fair. Auch wenn es für ihn selbst hart war. "Ich denke, dass es besser ist, wenn wir zwei uns ersteinmal nicht mehr sehen. Wir müssen beide davon Abstand gewinnen, dass wir Sex miteinander haben oder hatten. Ich muss Abstand gewinnen. Zu unserer Weihnachtsfeier und was die Digiritter sonst so geplant haben sollten wir trotzdem beide gehen. Aber miteinander sollten wir nichts mehr machen. Dann können wir beide das vielleicht auch klarer sehen. Ich hoffe du hast dafür Verständnis." Noch bevor Kari, der die Tränen inzwischen in Sturzbächen über die Wangen liefen, etwas sagen konnte, ging der Blonde davon. "Keru." krächzte sie nach ein paar Minuten, da war der Blonde aber bereits auf und davon. --- Als T.K. zu Hause ankam, ging er in seine Zimmer, in der Hoffnung, dass seine Mutter ihn in Ruhe ließ. Sein Blick wanderte zu dem Schmuckkästchen auf dem Tisch und noch ehe er etwas dagegen tun konnte, griff seine Hand bereits wie selbst danach. Er öffnete das Kästchen und starrte auf die Kette, die eigentlich sein Liebesbeweis für Kari hätte sein sollen. "Verdammt!" brüllte er plötzlich und warf das Kästchen mit Wucht gegen die Wand über der Kopflehne seines Bettes, wo es auseinanderbrach und die Kette hinter der Lehne unter das Bett rutschte. Dann gaben seine Knie unter ihm nach und schluchzend sank er auf den Boden, wo er seine Knie anzog, seinen Kopf an diese anlehnte und anfing zu weinen. --- "Ich liebe dich so sehr." murmelte Tai, während er Mimis Hals liebkoste und langsam seine Hand unter ihren Pullover schob, wo er sie um ihre Brust legen wollte. "Ich liebe dich auch." entgegnete die Braunhaarige und stöhnte leise auf, als er mit seiner Zunge eine besonders empfindliche Stelle an ihrem Hals traf. Unbewusst drängte sie sich ihm entgegen, was den jungen Mann dazu brachte, seine Hüfte enger an ihre zu pressen. Dabei spürte Mimi seine Erektion und Röte stahl sich ihre Wangen während sie aufstöhnte. Das fühlte sich so gut an. Die Röte vertiefte sich, als sie an Tais Weihnachtsgeschenk dachte. In dem Moment hörten sie die Wohnungstüre zuknallen und gleich darauf rannte draußen Kari schluchzend vorbei. Tai hob alarmiert seinen Kopf. "Kari?" rief er, setzte sich und zog seine Hand unter Mimis Pullover hervor, bevor er seinen Kopf seiner Freundin zu wand. "Sie hat doch geweint, oder?" fragte er und machte Anstalten aufzustehen. Er konnte seine Schwester so nicht alleine lassen. "Warte Tai, ich schaue nach ihr. Vielleicht ist es besser für sie, mit einer Frau zu reden." "Meinst du, Prinzessin?" Tai sah sie unsicher an. Mimi nickte entschlossen. "Ja. Und falls es etwas anderes ist und sie dringend männlichen Beistand benötigt, dann werde ich dich sofort holen. Versprochen." Tai sah noch einen Moment unsicher zu seiner Zimmertüre. "In Ordnung." murmelte er. "Aber du musst mich sofort holen, wenn sie mich braucht." "Das mache ich." stimmte Mimi zu und verschwand aus dem Zimmer ihres Freundes. Vor Karis Türe angelangt, klopfte sie vorsichtig. "Kari? Alles in Ordnung?" "La-lass m-mich!" kam ein lautes Schluchzen aus dem Inneren des Zimmers. Mimi öffnete daraufhin die Türe, sah hinein und machte dann einen Schritt in das Zimmer. Kari lag auf ihrem Bauch auf ihrem Bett, das Gesicht in ihr Kopfkissen gedrückt, das sie mit beiden Armen umschlungen hatte. "I-ich h-habe d-doch g-gesagt, d-dass du m-mich l-lassen sollst!" schluchzte sie erneut laut auf. Anstatt das Zimmer zu verlassen zog Mimi die Türe hinter sich zu und ging zu Karis Bett, wo sie sich auf die Bettkante setzte und Kari über den Rücken streichelte. "Es bin nur ich Kari. Deinem Bruder habe ich verboten herein zu kommen. Also was ist los, rede mit mir, ich bin es doch, deine Freundin." Erneut schluchzte Kari auf und weinte. Mimi streichelte ihr die ganze Zeit über über den Rücken. "K-keru." brachte das Mädchen schließlich hervor. Mimi hob verwundert die Augenbrauen. "Was hat er gemacht?" "Er... ich... wir..." Mehr brachte Kari nicht hervor. "Was ist mit euch?" Mimi sah ihre Freundin verwundert an. So kannte sie das Mädchen nicht. "W-wir haben..." "Ihr habt was?" Da Kari nichts weiter von sich gab, seufzte Mimi auf. “Solange du mir jetzt nicht sagst, dass ihr miteinander geschlafen habt und du schwanger bist, ist alles in Ordnung.” Kari sah mit großen verquollenen Augen auf. “Ich bin nicht schwanger.” murmelte sie mit gebrochener Stimme. Mimi nickte. “Siehst du, nicht schwanger. Also ist alles... “ Plötzlich riss sie ihre Augen schockiert auf. “Du hast mit T.K. geschlafen?” Kari hatte doch nicht wirklich…? Als Karis Ausdruck zu Unsicherheit schwankte, wurde es ihr plötzlich klar. “Du hast wirklich mit ihm geschlafen?” Unsicher nickte die Jüngere. “Seid ihr ein Paar?” fragte Mimi gleich nach. Kari schüttelte ihren Kopf. “Ihr seid kein Paar? Dann war es ein einmaliger Ausrutscher und jetzt wisst ihr beide nicht, wie ihr damit umgehen sollt?” Kari schüttelte wieder ihren Kopf. “Also habt ihr darüber geredet? Ihr wisst, wie ihr damit umgeht?” “Nein.” antwortete Kari heiser auf Mimis Frage und drehte sich zur Seite. Sie hatte darüber eigentlich nie mit jemandem reden wollen, aber gerade jetzt wusste sie, dass sie es rauslassen musste, dass sie es jemanden anvertrauen musste. “Nein,” wiederholte sie daher, “es war kein einmaliger Ausrutscher.” “Was willst du damit sagen?” Mimi sah sie mit einem entsetzten Gesichtsausruck an und Kari konnte erkennen, wie die Braunhaarige alles versuchte zusammen zu zählen, was die Jüngere ihr gerade erzählte. “Wir haben nicht nur einmal miteinander geschlafen.” antwortete diese leise. “Mehr als einmal? Zwei Mal? Drei Mal? Von mir aus auch fünf Mal?” brachte Mimi hervor, innerlich aber bereits bewusst, dass es nicht so einfach sein würde. “Ich weiß es nicht. Ich habe nicht gezählt, aber es war mehr als nur ein paar Mal. Sehr viel mehrere Male.” presste Kari hervor und konzentrierte sich auf ihr Kopfkissen. “Seit wann?” fragte Mimi, die leichenblass geworden war. “Erinnerst du dich an Matts Geburtstag im August, als T.K. und ich zu viel getrunken hatten?” Als Mimi nickte, fuhr Kari fort. “Wir sind in der Nacht gemeinsam im Bett gelandet. Es war… es war für uns beide das erste Mal. Und dann haben wir fast einen Monat lang nicht mehr miteinander geredet, da wir beide nicht wussten, wie wir damit umgehen sollten.” “An die Zeit erinnere ich mich auch noch. Und das war also der Grund dafür... Und dann war ja alles plötzlich wieder wie vorher. Warum?” Nun wollte die Ältere unbedingt wissen, was sonst noch gewesen war. Und irgendetwas musste ja noch kommen. “Wir haben wieder miteinander geschlafen.” flüsterte Kari ohne ihrer Freundin in die Augen sehen zu können. “Dieses Mal waren wir aber nicht betrunken sondern es war uns bewusst.” “Und was ist das zwischen euch beiden? Ihr seid kein Paar… aber ihr seid Freunde?” Kari machte sich ganz klein. Ihr war klar, dass das vermutlich keinem gefallen würde. “Wir waren beste Freunde. Beste Freunde, die miteinander schlafen, wenn sie Lust hatten.” Mimi stand auf und begann ruhelos durch Karis Zimmer zu wandern. “Ich verstehe es nicht. Warum seid ihr nicht zusammen? Ihr beide seid mehr als nur Freunde, das beweist das doch ganz eindeutig! Stattdessen seid ihr was? Freunde mit Sonderleistungen?” Als Kari vorsichtig nickte, explodierte die Ältere. “Hast du sie noch alle? Habt ihr sie noch alle? Freunde mit Sonderleistungen - das kann doch niemals gutgehen!” Als Kari wieder anfing zu weinen, war ihre Freundin jedoch gleich zur Stelle und zog sie in eine Umarmung. “Was ist los?” fragte sie dann leise nach. Das was sie bisher erfahren hatte, konnte noch nicht alles sein, sonst wäre Kari nicht so ein Häufchen Elend. “Keru… er … er hat es beendet, gerade da wo ich…” Die Stimme der Jüngeren brach. Mimi streichelte ihr über den Rücken. “Wo du was?” fragte sie sanft nach. “Gerade wo mir bewusst wurde, dass - dass ich mehr für ihn empfinde. Dass ich mich in ihn verliebt habe. Er meinte, dass es so nicht funktioniert, dass es nicht geht, wenn ich Gefühle für ihn habe.” brach es aus der Jüngeren hervor. “Kari.” sagte Mimi leise und mit großen Augen. Sie hatte ja schon länger gesagt, dass mehr zwischen Kari und T.K. war als nur Freundschaft, dass die Beiden mehr füreinander empfanden als nur Freundschaft. Aber dass das Kari ausgerechnet jetzt klar wurde, wo alles schief ging… “Ich werde mit T.K. reden Kari. Ich sage ihm, dass…” “Auf keinen Fall!” unterbrach Kari ihre Freundin. “Du wirst nicht mit ihm reden! Wir hatten miteinander besprochen, dass wir niemanden etwas von unserer Vereinbarung erzählen. Das war etwas nur zwischen… zwischen Keru und mir. Und du darfst es auf keinen Fall Tai sagen! Er würde T.K. irgendetwas antun!” “Aber Kari…” “Versprich es mir Mimi! Bitte!” Flehend sah das Mädchen die Ältere an. Die seufzte auf. Und auch wenn alles in ihr sich dagegen sträubte, nickte sie schließlich zustimmend. “In Ordnung. Ich werde nicht mit Tai oder T.K. beziehungsweise einem der anderen Jungs reden. Mit Sora und Yolei werde ich auch nicht reden. Aber überlege du dir, ob du nicht mit den Beiden redest. Sie sind deine Freundinnen und für dich da.” Kari zog ihre Schultern hoch. “Ich überlege es mir.” murmelte sie und sah zur Seite. “Fürs Erste war es für mich schon ziemlich viel, dir davon zu erzählen. Ich muss erstmal mit allem klarkommen.” “Ach Kari.” Mimi sah ihre Freundin mitleidig an und zog diese in ihre Arme, als die Tränen wieder anfingen mit laufen. Sie blieb noch lange bei Kari und tröstete diese, da es dieser wirklich schlecht ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)