Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 72: 23. August vormittags --------------------------------- T.K. saß in seinem Zimmer und spielte mit seine Digiterminal herum. Immer wieder tippte er etwas ein und löschte den Text dann wieder komplett. Das was er zu sagen hatte, das konnte er ihr nicht einfach so schreiben. Aber als er versucht hatte nochmal mit ihr zu reden, sie dazu zu bekommen, ihre Entscheidung sich von ihm zu trennen rückgängig zu machen, da hatte Kari ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass nicht sie sondern er diese Entscheidung getroffen hatte und dass es kein zurück mehr geben würde. Sie würde zukünftig weder Davis noch Nami betrügen. Er konnte sie verstehen, er konnte es wirklich. Auch ihm wäre es um einiges lieber, wenn er sich einfach für sie entscheiden könnte. Sie war seine erste Wahl, seine große Liebe. Aber es ging nunmal nicht. Nami erwartete sein Kind, nicht Kari. Und er konnte dieses Kind nicht im Stich lassen. Durch die Scheidung seiner Eltern war er getrennt von seinem Vater aufgewachsen. Natürlich hatte er ihn so oft wie möglich gesehen, aber seiner Meinung nach nicht oft genug. Und auch von Matt war er getrennt aufgewachsen. Wie froh er doch war, dass sie es trotzdem geschafft hatten, sich so oft zu sehen, spätestens, nachdem er mit 11 Jahren wieder in ihre Nähe gezogen war. Und er wollte nicht, dass sein Kind ohne ihn aufwuchs. Daher konnte er sich nicht von Nami trennen, das musste Kari doch verstehen! Seine Hand verkrampfte sich einen Moment um das Digiterminal. Sie hatte es ja auch verstanden. Daher hatte sie ihn nie dazu gedrängt, sich von Nami zu trennen. Bis zu dem Tag, an dem Davis den Unfall hatte. Seit damals machte sie sich furchtbare Vorwürfe, dass sie den Braunhaarigen betrogen hatte. Der Blonde seufzte auf. Sie hatte ihn nicht wirklich gedrängt mit Nami Schluss zu machen, sie hatte ihm nur gesagt, dass sie nicht mit ihm und mit Davis zusammen sein konnte. Und auch das konnte er verstehen und nachvollziehen. Kari war normalerweise nicht so. Sie war liebevoll, ehrlich und hatte nie gelogen. Und dann war das zwischen ihnen passiert und seitdem war alles anders. T.K. seufzte auf. Und es war seine Schuld, dass es so geworden war… Hätte er Kari damals die Chance gelassen auszureden, dann hätte sie ihm ihre Gefühle gestanden… Und dann wären sie glücklich miteinander. Kein Davis, keine Nami… kein Baby. Erneut fing er an auf sein Digiterminal zu tippen. >Ich liebe dich! Bitte lass uns nochmal reden…< Und wieder löschte er den Text und warf das Digiterminal genervt in die Schreibtischschublade. Vielleicht sollte er einfach zu ihr gehen. Wenn er sie zu Hause besuchte, dann konnte sie auch nicht weg rennen. Und wenn er Glück hatte, dann war Yuuko da. Sie würde ihm sofort die Türe aufmachen und ihn hereinlassen. Von seiner Idee beflügelt griff der Blonde nach seinem Digivice, ging in den Flur, wo er seine Schuhe anzog. Er öffnete die Wohnungstüre und blieb wie erstarrt stehen. “Hallo Takeru.” “Nami…” Regungslos starrte der Blonde das lächelnde Mädchen an. “Was machst du denn hier?” “Na meinen Freund besuchen. Kann ich reinkommen?” Einen Moment sah T.K. sie noch fragend an, bis er reagierte. “Ähm klar, komm rein.” Er trat einen Schritt zurück, wartet bis Nami in den Flur getreten war und schloss die Türe wieder. Die Schwarzhaarige drückte ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihn an. “Wo wolltest du denn gerade hin?” T.K. zögerte einen Moment. Er konnte ihr ja jetzt schlecht sagen, was er vorgehabt hatte. “Ich wollte einfach noch ein wenig raus.” murmelte er stattdessen. “Ach so... “ Nami sah ihn unschlüssig an. “Bist du alleine zu Hause?” fragte sie dann. T.K. nickte. “Gut, denn ich will eigentlich…” gab sie leise von sich, ehe sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihre Lippen fest auf seine drückte. Überrascht riss der Blonde seine Augen auf. Sie war so fordernd. Sie drückte sich eng an ihn, wodurch er ihren leichten Bauch spürte und schlang ihre Arme enger um ihn. Als sie sich von ihm löste, sah sie ihn mit glänzenden Augen an. “Komm mit.” richtete sie an ihn, griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich in sein Zimmer. Dort angekommen, stieß sie ihm zum Bett, griff nach dem Saum ihres Kleides und zog es über ihren Kopf. “Nami…” stotterte der Blonde mit roten Wangen, als das Mädchen nur noch mit Unterwäsche vor ihm stand. “Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.” stotterte er und sah zur Seite. “Ach quatsch, das ist eine prima Idee.” erklärte Nami und griff nach den Turnschuhen, die ihr Freund immer noch anhatte. “Aber das Baby…” stotterte der Blonde, während er versuchte von ihr weg zu rutschen, als ihre Hände nach seiner Hose griffen. “Die Frauenärztin hat gesagt, dass man trotzdem Sex haben kann und dass es dem Baby nicht schadet.” erklärte Nami, während sie bereits an seiner Hose zog. “Aber…” stammelte T.K. nun und versuchte die Schwarzhaarige aufzuhalten. Die stockte plötzlich in ihrer Bewegung und sah ihn mit Tränen in den Augen an. “Magst du mich etwa nicht mehr? Bin ich dir zu dick, zu unattraktiv geworden?” Und schon fingen die Tränen an mit fließen. T.K. trat sich selbst in den Hintern. Das war wirklich dumm gewesen. Er wusste doch, wie emotional sie reagierte, seit sie schwanger war. “Nein, nein. Du siehst wundervoll aus und du bist sicherlich nicht dick!” stieß er hervor und griff nach ihren Schultern. “Du bist wunderschön.” erklärte er ernst. Zufrieden registrierte er dann, wie sich ein Lächeln auf Namis Gesicht ausbreitete. “Du bist so süß.” gab sie von sich und streckte sich, um ihn küssen zu können. T.K. schloss zweifelnd seine Augen. Das hier war keine gute Idee. Nach wenigen Sekunden gab er sich der Illusion hin, dass es Kari war, die ihn küsste. Und als sie dann nach seinem T-Shirt griff, ließ er es sich von ihr über seinen Kopf ziehen. Er griff nach ihr und zog sie eng an sich. “Ich liebe dich.” murmelte er, in Gedanken immer noch bei der Braunhaarigen. Küssend entledigte er ihr und sich selbst die letzten Kleidungsstücke. “Ich liebe dich auch.” hörte er tief in sich das Echo seiner großen Liebe und sah, wie sie ihn anlächelte. Er hatte die Augen geschlossen und in seinen Gedanken, in seinen Wünschen, war es Kari, die über seinen nackten Oberkörper streichelte, ihn liebkoste und an seinem Ohrläppchen knabberte. Ihre Hände streichelten über seinen Körper, berührten ihn, streichelten ihn, kitzelten ihn. Und ihre Lippen folgten diesen Berührungen. Schließlich ließ sie sich auf ihm nieder, nahm ihn tief in sich auf und begann sich zu bewegen. Vor seinem inneren Auge sah der Blonde, wie sich die Braunhaarige auf ihm bewegte, wie sie ihre Hände auf seiner Brust abstützte, wie sie ihren Kopf in ihren Nacken warf, ihre roten Wangen. Ihre Bewegungen wurden immer schneller und er bildete sich ein, ihren Pfirsichgeruch riechen zu können. Und genau in dem Moment spürte er, wie alles in ihm explodierte. “Hika.” stöhnte er auf, als es über ihn hereinbrach. “Was?!” hörte er eine entsetzte Stimme, spürte die Hände, die sich gegen seine Brust stemmten und wie der weibliche Körper sich ruckartig von ihm entfernte. Verwirrt öffnete T.K. seine Augen, während der Höhepunkt noch in Wellen durch seinen Körper drang, wie sein Glied noch pulsierte und pochte. Sein Blick richtete sich auf Nami, die ihn mit blassem Gesicht und riesigen Augen ansah. “Hika?” wiederholte sie tonlos und da wurde ihm klar, dass er diesen Namen laut gesagt hatte, als er gekommen war. Auch ihm wich alles Blut aus dem Gesicht. Er setzte sich auf und streckte eine Hand nach der Schwarzhaarigen aus. “Nami, ich…” “Fass mich nicht an!” kreischte sie, sprang vom Bett und griff mit zitternden Fingern nach ihrer Kleidung, die sie sich schnell anzog. Immer noch fassungslos von dem was er getan hatte, starrte T.K. sie an, ehe er nach seiner Boxershort griff und diese anzog. Nami ließ sich vollständig angezogen auf seinem Schreibtischstuhl nieder und stützte ihr Gesicht in ihre Hände, während sie leise vor sich hinschluchzte. T.K. setzte sich auf den Rand seines Bettes und sah sie vorsichtig an. Es dauerte einige Minuten, bis sich das Mädchen einigermaßen beruhigt hatte. “Liebst du sie?” erklang leise ihre Stimme und T.K.s Blick, der bis gerade eben auf seinem Fußboden geruht hatte, ruckte zu Nami. Er antwortete nicht, er konnte nicht antworten. Nami wollte kein Ja hören, das wusste er, aber wollte und konnte sie auch nicht anlügen. Nami lachte freudlos auf während sie die Tränen von ihren Wangen wischte. “Dachte ich es mir doch. Und mich? Hast du mich jemals geliebt, Takeru?” Auch jetzt konnte der Blonde wieder nicht antworten. “Verdammt.” schluchzte das Mädchen wieder auf, während ihr die Tränen erneut über die Wangen liefen. Trotzdem blieb sie einigermaßen gefasst. “Hast du mit ihr geschlafen?” Zögerlich nickte der Blonde. Auch Nami nickte. “Und ich hatte mir so sehr gewünscht dass nicht… Wann?” Unsicher biss sich der Blonde auf seine Lippe. Konnte er tatsächlich seiner schwangeren Freundin die Wahrheit sagen? “Schon vor uns beiden.” murmelte er leise. “Und jetzt?” Erneut nickte er zögerlich. Nami sprang auf und fing an ruhelos durchs Zimmer zu laufen. Dabei streichelte sie sich zwanghaft über den Bauch. “Seit wann?” fragte sie und sah ihn an. “Nami…” murmelte T.K. “Nicht Nami. Ich habe die Wahrheit verdient! Also hör auf mir etwas vorzulügen! Seit wann?” Noch nervöser als zuvor zuppelte T.K. an seiner Bettdecke herum. “Als du mir gesagt hast, dass du schwanger bist… In der Nacht zuvor...” flüsterte er. “Du wolltest dich damals von mir trennen, richtig?” fragte sie tonlos nach. T.K. nickte. “Ja.” erwiderte er ebenso tonlos. Nami lachte erneut freudlos auf, ehe sie sich wieder auf den Stuhl fallen ließ. “Dachte ich es mir doch.” murmelte sie. “Ich hab dich verloren. Ich hab dich tatsächlich an sie verloren.” redete sie leise weiter, an sich selbst gerichtet. “Nami, ich…” begann der Blonde erneut, jedoch winkte das Mädchen ab. “Lass es Takeru. Mir war klar, dass du Gefühle für sie hast, die ganze Zeit über.” “Du hast was?” fragte T.K. erschrocken nach. Nami nickte. “Und ebenso war mir auch klar, was sie für dich empfindet, auch wenn sie mit Davis zusammen war. Ihr beide… ich habe so etwas noch nie erlebt. Und daher dachte ich, dass wenn ich ein Baby bekomme, wenn wir ein Baby bekommen, dann würde ich dich nicht verlieren. Dabei hatte ich nie eine Chance, nicht wirklich.” T.K. sah sie mit großen Augen an, bis ihm plötzlich aufging, was genau sie gesagt hatte. “Was meinst du damit, dass wenn du ein Baby bekommst, dass du mich nicht verlieren wirst?” fragte er scharf, woraufhin die Schwarzhaarige ihre Augen aufriss und ihn unsicher ansah. “Ich… ich…” stammelte sie. T.K. sprang auf. “Bitte sag mir, dass du nicht absichtlich schwanger geworden bist.” brach scharf aus ihm hervor. Als sie noch blasser wurde, wurde T.K. klar, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. “Du … das ist nicht dein ernst!” rief er ungläubig. Erneut fing Nami an mit schluchzen und sie presste ihre Hände vor ihr Gesicht. “Ich hatte doch solche Angst dich zu verlieren.” schluchzte sie auf. “Nami…” murmelte T.K. und konnte nicht glauben, was sie getan hatte. Nun wurde ihm auch klar, wie sie trotz der Verhütung mit der Pille, die sie vermutlich abgesetzt hatte, und Kondomen hatte schwanger werden. “Es tut mir leid, so leid.” schluchzte sie. Der Blonde schüttelte ungläubig seinen Kopf, ehe er auf sie zuging und eine Hand auf ihre Schulter legte. “Schon in Ordnung Nami.” Erstaunt sah die Schwarzhaarige ihn mit großen Augen an. T.K. versuchte zu lächeln, auch wenn es nicht so recht gelang. “Jetzt hat es keinen Sinn mehr, sich Gedanken darüber zu machen. Du bist schwanger, das Baby wird kommen. Also gibt es kein was wäre wenn mehr. Ich bin nicht begeistert, wirklich nicht. Aber warum sollte ich dich jetzt anschreien? Wir haben beide Fehler gemacht, große Fehler, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.” Der Blonde setzte sich zurück auf sein Bett. Einige Zeit saßen beide schweigend da und hingen ihren Gedanken nach, versuchten zu ordnen, was sie gerade erfahren hatten. “Was wird jetzt aus uns?” fragte die Schwarzhaarige irgendwann leise. “Ich weiß es nicht.” antwortete der Blonde ehrlich. Nami seufzte. “Ich denke, dass es besser ist, wenn wir uns trennen.” “Aber das Baby?” brachte T.K. hervor. Nami schüttelte traurig lachend ihren Kopf. “Es bringt nichts, wenn du nur wegen dem Baby mit mir zusammen bist. Keine Angst, du wirst immer sein Vater sein und ich werde es dir nicht vorenthalten. Ich will, dass du sein Vater bist und ich hoffe du auch. Aber es macht keinen Sinn, dich zu einer Beziehung zu zwingen, vorallem, wenn du eine andere liebst. Du liebst Kari so sehr dass du mit ihr geschlafen hast und das, obwohl du mit mir zusammen warst und ein Kind mit mir erwartest. Wie kann ich von dir verlangen, mit mir zusammen zu sein? Ihr würdet niemals voneinander loskommen. Und dann wären wir beide unglücklich und das würde unserem Kind mehr schaden, als das es helfen würde.” Nami stand auf und setzte sich neben den Blonden auf die Bettkante, bevor sie nach seiner Hand griff und diese in ihre nahm. “Wir beide werden das schaffen, ja?” Einen Moment sah T.K. seine zukünftige Ex-Freundin und Mutter seines zukünftigen Kindes an, in deren Augen er die Angst vor ihrer Zukunft erkannte, ehe er ihren Händedruck sanft erwiderte. “Das werden wir. Wir beide packen das. Zusammen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)